Cannabis im Spiegel der Zeit – Die älteste Nutzung der Heilpflanze vor über 3000 Jahren

Cannabis im Spiegel der Zeit – Die älteste Nutzung der Heilpflanze vor über 3000 Jahren

Einleitung:

Cannabis ist heute in aller Munde – sei es im medizinischen Kontext, beim Eigenanbau oder im legalen Freizeitgebrauch. Doch was viele nicht wissen: Die Geschichte der Cannabispflanze reicht mehrere Jahrtausende zurück. Schon lange bevor moderne Gesellschaften das Potenzial von Cannabis wiederentdeckten, wurde die Pflanze rund um den Globus heilend, spirituell und praktisch eingesetzt.

In diesem Beitrag tauchen wir tief ein in die Geschichte der ältesten nachweislichen Cannabisanwendung weltweit – mit fundierten wissenschaftlichen Quellen, archäologischen Funden und einer Prise kulturellem Staunen.


1. Die ältesten Spuren: Cannabis im alten Zentralasien (ca. 2700 Jahre alt)

Einer der bedeutendsten archäologischen Funde stammt aus der Region Xinjiang in Nordwestchina. Dort entdeckten Archäologen in einem über 2700 Jahre alten Grab eine vollständig erhaltene Cannabispflanze, die einem Schamanen beigelegt worden war. Der Fund wurde der Gushi-Kultur zugeordnet – ein Nomadenvolk, das vermutlich rituelle Praktiken mit Cannabis verband.

Besonders spannend: Die Pflanze enthielt deutlich erhöhte Mengen an THC. Das spricht klar gegen eine rein industrielle Nutzung und legt nahe, dass Cannabis schon damals gezielt wegen seiner psychoaktiven Wirkung angebaut und genutzt wurde – vermutlich für Zeremonien, Heilzwecke oder Trancezustände.

Quelle: Jiang et al., "Burning Cannabis in a mortuary ritual in the Pamirs 2500 years ago", Science Advances, 2019.


2. Cannabis und Spiritualität: Die Skythen und ihre Rauchzelte

Auch das antike Reitervolk der Skythen, das zwischen dem 7. und 3. Jahrhundert v. Chr. große Teile Eurasiens durchzog, spielte eine Rolle in der frühen Cannabiskultur. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete von „Rauchzelten“, in denen die Skythen Hanfsamen auf heiße Steine warfen, um sich in einen Rauschzustand zu versetzen.

Spätere archäologische Funde aus Skythengräbern in Südrussland bestätigten diese Berichte: Reste von Räuchergefäßen und verkohlte Hanfsamen zeugen von einer intensiven rituellen Verwendung von Cannabis – nicht zur Erholung, sondern als Teil kultureller und spiritueller Identität.


3. Medizinischer Einsatz: Cannabis in der antiken Heilkunst

Cannabis war auch fester Bestandteil vieler antiker Medizinsysteme:

  • China: Der legendäre Heilkundler Shen Nung, dem das erste chinesische Arzneibuch zugeschrieben wird (ca. 2700 v. Chr.), erwähnte Cannabis zur Behandlung von Schmerzen, Rheuma und Malaria.
  • Indien: Im altindischen Atharvaveda (ca. 1500–1000 v. Chr.) wurde Cannabis als eine von fünf „heiligen Pflanzen“ bezeichnet, die Freude bringe und Krankheiten vertreibe.
  • Ägypten: Papyrusrollen aus der Zeit um 1500 v. Chr. enthalten Rezepte mit Cannabis, unter anderem gegen Entzündungen.

Diese Quellen zeigen: Cannabis war kein exotisches Nischenkraut, sondern ein fester Bestandteil der antiken Heilkunst.


4. Textil, Seil und Papier: Die industrielle Seite von Hanf

Neben der spirituellen und medizinischen Anwendung wurde die Hanfpflanze auch früh als Rohstoff für Textilien und Seile genutzt:

  • In Taiwan wurden Tonwaren mit Abdrücken von Hanfseilen gefunden, die auf etwa 5000–6000 Jahre v. Chr.datiert werden – ein deutlicher Hinweis auf die frühe Nutzung als Faserpflanze.
  • In China war Hanf lange vor der Seide das Standardmaterial für Kleidung und Papier.
  • Auch in Europa verbreitete sich Hanf spätestens ab der Bronzezeit – als Segeltuch, Zeltstoff, Fischernetz oder Ölquelle.


5. Was bedeutet das für uns heute?

Die Jahrtausende alte Geschichte von Cannabis ist keine Randnotiz der Menschheit, sondern ein Beweis dafür, wie vielfältig, wertvoll und kulturell verankert diese Pflanze ist. Ihre Rückkehr in moderne Anwendungen – ob in der Medizin, im Freizeitbereich oder beim legalen Anbau – ist in Wahrheit ein Wiederentdecken von altem Wissen.

Dass Cannabis in Deutschland heute kontrolliert legalisiert ist, bedeutet nicht den Anfang einer neuen Ära, sondern die Fortsetzung einer uralten Tradition.


Fazit: Cannabis begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden

Ob in Grabstätten, alten Schriften oder Rauchritualen: Die ältesten Beweise für die Nutzung von Cannabis zeigen, wie tief die Verbindung zwischen Mensch und Pflanze reicht. Von spirituellen Erfahrungen über Heilmethoden bis hin zu nützlichen Fasern – Cannabis war, ist und bleibt eine der vielseitigsten Kulturpflanzen der Menschheitsgeschichte.

Und vielleicht liegt genau darin die Magie: Dass wir mit jedem Joint, jeder Tinktur und jedem Hanfprodukt auch ein kleines Stück Geschichte berühren.


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