
Stand der Dinge: Cannabis in Deutschland 2025
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Seit dem Inkrafttreten des Cannabisgesetzes (CanG) am 1. April 2024 hat sich die rechtliche Lage rund um Cannabis in Deutschland grundlegend verändert. Der Besitz, Eigenanbau und Konsum von Cannabis ist für Erwachsene unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt – ein großer Schritt in Richtung Entkriminalisierung und kontrollierter Eigenverantwortung.
Was ist aktuell erlaubt?
Erwachsene ab 18 Jahren dürfen:
- Bis zu 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum mitführen
- Bis zu 50 Gramm zu Hause besitzen
- Drei Pflanzen pro Person für den Eigenbedarf anbauen
- Seit dem 1. Juli 2024 Mitglied in einem nicht-gewerblichen Cannabis-Club (Anbauvereinigung) sein und dort gemeinschaftlich anbauen
Zudem ist es möglich, Cannabis-Samen aus Ländern der EU legal zu erwerben, sofern sie für den privaten Anbau bestimmt sind.
Der Status quo in der Praxis
Während das Gesetz offiziell gilt, sieht die praktische Umsetzung von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich aus. In manchen Regionen geht die Genehmigung von Anbauvereinigungen voran, in anderen hingegen gibt es noch deutliche Verzögerungen oder politischen Widerstand.
Kritik kommt unter anderem von Behörden und Teilen der Justiz, die das Gesetz als schwer umsetzbar und teils widersprüchlich einstufen. Besonders das Zusammenspiel von Eigenanbau, Abgabe durch Vereine und der Kontrolle des Schwarzmarkts wird kontrovers diskutiert. Einige befürchten, dass die angestrebte Eindämmung des Schwarzmarkts durch überregulierte Strukturen ins Gegenteil umschlägt.
Politischer Ausblick
Die politische Diskussion um das Cannabisgesetz ist noch lange nicht abgeschlossen. Erste Forderungen nach Nachbesserungen stehen bereits im Raum – sowohl was Bürokratieabbau als auch Rechtssicherheit für Konsumenten, Händler und Anbauvereinigungen betrifft.
Wie sich das Gesetz in den nächsten Monaten weiterentwickelt, hängt stark vom politischen Willen der Bundesländer und der Zusammenarbeit mit der Bundesregierung ab. Klar ist: Die gesellschaftliche Debatte hat Fahrt aufgenommen – und ein Rückschritt zur vollständigen Illegalität scheint angesichts der Entwicklungen unwahrscheinlich.
Fazit
Cannabis ist 2025 nicht mehr tabu – aber auch noch lange kein Selbstläufer. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind gesetzt, doch es liegt an Politik, Justiz und Community, diese mit Augenmaß und Verantwortung mit Leben zu füllen. Für alle, die mit Cannabis zu tun haben – ob privat, medizinisch oder wirtschaftlich – heißt es: informiert bleiben, rechtssicher handeln und gemeinsam für eine faire, praktikable Lösung eintreten.